Ken Robinson

Kurzbio

Sir Ken Robinson (*4. März 1950 in Liverpool; † 21. August 2020 in London) war ein britischer Autor und ein weltweit geachteter Berater in der allgemeinen Gesellschaftsentwicklung – im speziellen in den Forschungsbereichen Innovation, Kreativität und Humanressourcen.

Er war von 1989 bis 2001 Kunstprofessor an der University of Warwick.

Er wurde 2003 von Königin Elisabeth II. für seine Verdienste zum Knight Bachelor („Sir“) geschlagen.

2011 bekam er den mit 100.000 Dollar dotierten Lego-Preis.

Über Schule, unser Bildungssystem und Kreativität

„Tötet Schule die Kreativität?“ (TED-Vortrag)

Eine Rede von Sir Ken Robinson, die bei TED.com (Videoportal für Vorträge) das dort am meist gesehene Video (75 Millionen Views) ist: „Do schools kill creativity?“ („Tötet Schule die Kreativität?“).

Hier mit Deutschem Untertitel:


Vorspann im Film „Alphabet – Angst oder Liebe“:

„Wir haben diese außergewöhnliche Kraft, damit meine ich die Kraft der Vorstellung. Jede Form menschlicher Kultur ist die Folge dieser einzigartigen Fähigkeit. 

Diese Fähigkeit brachte die ungeheure Vielfalt menschlicher Kultur hervor. Unternehmungsgeist und Innovation. 6.000 Sprachen existieren auf der Erde.

Daher sind wir jene Spezies, die Hamlet hervorbrachte. Die Musik Mozarts, die industrielle Revolution und Hip-Hop, Jazz und Quantenmechanik, die Relativitätstheorie, Düsentriebwerke und all die Dinge, die den unglaublichen Aufstieg der menschlichen Kultur kennzeichnen.

Doch ich glaube, dass wir systematisch diese Fähigkeiten in unseren Kindern zerstören. Und auch in uns selbst. Ich wähle meine Worte sorgfältig: Ich sage nicht, dass es Absicht ist. Es ist keine Absicht. Aber es passiert systematisch. Wir machen es laufend, ohne nachzudenken, und das ist das Schlimmste. 

Denn wir akzeptieren blind gewisse Vorstellungen über Erziehung, über Kinder, darüber, was Ausbildung bedeutet, über gesellschaftlichen Bedarf und Nutzen, über wirtschaftliche Zweckmäßigkeit. Wir akzeptieren diese Vorstellung blind. Doch es zeigt sich, dass sie falsch sind.“


Auszug aus Interviews

„Unser Schulsystem wurde in seinen Grundzügen in der Aufklärung konzipiert, es funktioniert nach der Fließband-Mentalität und passt perfekt ins Industriezeitalter.

Die Schulen sind heute noch organisiert wie Fabriken: Das beginnt bei der Architektur, findet seine Fortsetzung in der Pausenklingel, in der strikten Aufteilung der Fächer und Einteilung nach Alter – als wäre das «Produktionsdatum» der wichtigste gemeinsame Nenner von Schülern.

Alles läuft auf Konformität und Standardisierung hinaus. Die Schüler werden mit Wissen versorgt und lernen, dass es jeweils genau eine richtige Antwort gibt auf jede Frage.“


Aus dem Buch „In meinem Element“ – Seite 37

„Viele Leute schieben ihre Passion beiseite, um Dinge zu tun, die ihnen gleichgültig sind, ihnen aber finanzielle Sicherheit bringen. Tatsache ist jedoch, dass der Beruf, den Sie ergriffen haben, weil er ihren Lebensunterhalt sichert, in den nächsten zehn Jahren durchaus ins Ausland verlagert werden könnte. Was machen Sie dann, wenn Sie nie gelernt haben, kreativ zu denken und herauszufinden, was eigentlich in Ihnen steckt. Genauer gesagt: Was werden unsere Kinder tun, wenn wir sie weiter mit den alten Bildungsmodellen auf das Leben vorbereiten?“


Fortsetzung folgt …

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